Erich Schmid Edition. Historisch-kritische Edition für die Praxis
Als Erich Schmid Edition [ESE] sollen die sechzehn mit Opuszahlen versehenen Werke sowie zwei zusätzliche Klavierwerke des Schweizer Komponisten Erich Schmid (1907–2000) veröffentlicht werden. Die ESE versteht sich als historisch-kritische Werkedition, welche Schmids Musik in gedruckter Form sowie als öffentlich einsehbare digitale Datei der Wissenschaft, aber besonders auch der musikalischen Praxis zur Verfügung stellen will. Als historisch-kritische Edition erfüllt die ESE alle Anforderungen der musikalischen Textkritik. Die ESE erscheint im Rahmen der Berliner Schule Edition (Generalherausgeber Prof. Dr. Ludwig Holtmeier) seit 2008 im Verlag Boosey & Hawkes / Bote & Bock (Berlin). Drei Bände sind bereits erschienen.
Das kompositorische Werk von Erich Schmid, der vor allem als Dirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich und des Radio-Orchesters Beromünster berühmt geworden ist, beansprucht einen besonderen Platz in der Schweizer Musikgeschichte:
Er war 1930–31 in Berlin Schüler von Arnold Schönberg, pflegte später Kontakte mit Anton Webern und hat sich bis 1943 als erster Schweizer Komponist kompromisslos der damals avantgardistischen Zwölftontechnik bedient. Deshalb haben seit 1985 namhafte Schweizer Komponisten wie Heinz Holliger und Roland Moser eine zuverlässige Werkedition postuliert. Die ESE soll dieser Forderung nachkommen und als Grundlage für eine wissenschaftliche und praktische Auseinandersetzung mit dem bedeutenden OEuvre von Schmid dienen.
Der Forschungsschwerpunkt Musikalische Interpretation [FSP MI] der Zürcher Hochschule der Künste [ZHdK] ist seit zehn Jahren ein Kompetenzzentrum zur Erforschung von Schmids Leben und Schaffen und fördert dieses Wissen durch eigene Publikationen, wissenschaftliche Tagungen und eine kleine Arbeitsstelle, die vom Gesuchsteller betreut wird.
Die ESE ist in doppelter Hinsicht praxis– und somit anwendungsorientiert:
- Sie stellt der musikalischen Praxis einerseits Notenmaterial zur Verfügung, das für Aufführungen besonders geeignet ist (Spielpartituren, Aufführungsmaterial).
- Die ESE bezieht die Überprüfung des Notenmaterials durch die musikalische Praxisin Proben und Aufführungen in die Editionsarbeit mit ein.
Die ESE ist in den Lehrbetrieb der ZHdK eingebunden, pflegt eine enge Zusammenarbeit mit der Zentralbibliothek Zürich, wo sämtliche relevante Quellen aufbewahrt werden, und steht in engem Kontakt mit der Anton Webern Gesamtausgabe [AWG] in Basel und dem Arnold Schoenberg Center in Wien.